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Göttinnen - Frauen - und Anderes

Gisa Hausmann studiert den Menschen, um ihn zu begreifen, um ihn ohne Modell zeichnen und malen zu können. Vom Modell macht sie sich frei, zeichnet und malt den konkreten Menschen, verbindet Inspiration und Reflexion mit dem menschlichen Körper. Dazu benötigt sie ihre traumhaft sichere Technik. Wie der Dichter denkt, indem er schreibt, übt und arbeitet auch Gisa Hausmann. Langsam und als Ergebnis äußersten Trainings erhält sie die Sicherheit: „Ich denke, indem ich zeichne.“... Wie jede andere Form des Denkens bedarf auch das Zeichnen die völlige Beherrschung seiner Technik, gewissermaßen der Grammatik und des Stils. Hier nun, so scheint mir, liegt der Sinn des Umweges begründet, den Gisa Hausmann mit dem Studium der alten Meister einschlug. In den Museen lernt sie nicht nur zu sehen und zu erkennen, hat sie nicht nur das Erleben von künstlerischer Größe, sondern sie arbeitet in den Museen, indem sie zeichnerisch den großen Werken auf die Spur zu kommen versucht. Museen in Florenz, Rom, Wien, Paris, Berlin etc. sind die Vorlagen für ihre Skizzenbücher, in denen sie das Studium der Bilder zeichnerisch betreibt.

(Prof. Dr. Ulrich Pätzold)